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Normalerweise werden im Africachild Village nur schwangere junge Mädchen aufgenommen. Linea* ist eine Ausnahme – hier mussten wir handeln.
Ihre Eltern hatten sich vor langer Zeit getrennt, sodass sie und ihre 5 Geschwister mit ihrer Mutter zusammenlebten. Diese hatte wegen eines Verbrechens bereits sieben Jahre im Gefängnis gesessen und verkaufte anschließend auf der Straße Porridge-Brei.
Linea war 12 Jahre alt, als sie von ihrem Onkel vergewaltigt und schwanger wurde. Nachdem ihre Mutter den Fall der Polizei meldete, wurden Linea und ihre Mutter von der restlichen Familie verbannt. Mit 13 Jahren brachte sie in einer Frühgeburt den kleinen Gibeo* zur Welt, der bei seiner Geburt gerade einmal 1,9 kg wog. Die völlig überforderte junge Mutter und der dehydrierte Giboe konnten gerade noch rechtzeitig vom Africachild-Team gerettet und ins Africachild Village aufgenommen werden. Nach ein paar Tagen im Krankenhaus geht es dem Kleinen jedoch schon deutlich besser. Im Africachild Village kümmern sich nun unsere Sozialarbeiter und Psychologen um die beiden. Sie helfen Linea, ihr Trauma zu bewältigen und ihr Baby als eigenes Kind anzuerkennen. Gleichzeitig wird Linea im Africachild Village unterrichtet und erhält eine Ausbildung im eigenen Friseursalon, in der Näherei oder im Housekeeping. Unser Ziel ist es, Linea und die anderen jungen Mütter eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.
*Zum Schutz ihrer Persönlichkeit haben wir sowohl das Gesicht verpixelt wie auch die Namen verändert.
